Sehenswürdigkeiten
Zietenschloss
Vielen bekannt ist das Schloss Wustrau, welches der ehemalige Sitz der Familie von Zieten war.
Es wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom späteren Husarengeneral Hans Joachim von Zieten erbaut.

Heute ist dort und in den Nebengebäuden eine von zwei Tagungsstätten der
Deutschen Richterakademie untergebracht.
Eine Besichtigung ist - mit Rücksicht auf den Tagungsbetrieb - außerhalb der Schulferien mittwochs von 13.00 bis 16.00 Uhr möglich.
Kurzbiographie Hans Joachim von Zieten
Hans Joachim von Zieten war der Sohn eines verarmten Gutsbesitzers. Er interessierte sich schon
früh für alles,

was mit dem Militär zu tun hat. Trotz seiner kleinen Gestalt (nur 1,60
m groß) und seiner eher schwachen Stimme wurde er nach anfänglichen
Schwierigkeiten deswegen im Folge der Jahre durch bedeutende Kriege (u.a.
der Siebenjährige Krieg) und Schlachten im Raum des heutigen Mittel-
und Süddeutschlands, Tschechiens und Österreichs, mit seinen
ihm in immer größer werdenden Zahl unterstellten Husaren
(leicht bewaffnete Militärs des 17. Jahrhunderts zur Unterstützung
und Nachhut bei Schlachten ->siehe Husarenschänke) zu einem berühmten
und auch beim Volk beliebten Husarenführer, der durch seinem mit ihm
befreundeten König Friedrich II. (Friedrich
der Große) durch seine Erfolge zum Husarengeneral ernannt wurde.
Als er 1786 in Berlin starb, wurde er nach seinem Geburtsort Wustrau überführt
und neben der Dorfkirche neben seiner 2. Ehefrau beigesetzt.
Sein einziger Sohn, Friedrich
Christian von Zieten, der Landrat des Kreises Ruppin war, wurde durch seine
vorbildliche Arbeit durch den König Friedrich Wilhelm III. in den
Grafenstand erhoben. Sein besonderes Interesse galt der Natur und der Heimatgeschichte
seines Kreises. So sammelte er über Jahre hinweg alles, was damit
zu tun hatte und diese Sammlung war die Grundlage für die Ausstellungen
im noch heute bestehenden Heimatmuseum in der August-Bebel-Str. in Neuruppin.
Friedrich Christian von Zieten
starb 1854 unvermählt und ohne Nachkommen, womit das Geschlecht derer
von Zieten ausgestorben war. Er wurde wie sein Vater bei der Dorfkirche
Wustrau, jedoch unter der alten Eiche beigesetzt.
Nähere Informationen
sind in der Dorfkirche Wustrau zu erhalten.
Einweihung des Zietendenkmals am 14. Mai 1999 im Pfarrgarten Wustrau.
Fotogalerie Zieten-Denkmal
Das Denkmal des Hans Joachim von Zieten auf dem Gelände des Preußenmuseums stellt fotografisch eine besondere Herausforderung dar.
Das stark Licht absorbierende Metall steht im Kontrast zum hellen Unterbau des Denkmals sowie des hellen Hintergrundes bestimmt durch den Himmel.
(Mit Klick auf die Bilder öffnet sich eine neue Seite mit der Großdarstellung des jeweiligen Bildes.)
Fotos: © Mike Stade, 2008.
Dorfkirche zu Wustrau
Die Kirche besteht aus einem saalförmigen Schiff aus gemischtem Baustoff, vorwiegend Feldstein. 1631 und 1638 wird auch die Kirche und das Pfarrhaus neben vielen anderen Gebäuden niedergebrannt.
1781 baute man den quadratischen Turm an die Kirche an, nachdem 1694 und 1756 die Vorgänger durch Blitzschlag zerstört waren. 1883 wird die Chornische und die Vorhalle an die Nordseite errichtet. Das Schiff, an dem mittelalterliche Formen nicht mehr erkennbar sind, hat an jeder Seite drei große Stichbogenfenster.
Das
Innere der Kirche hat eine gerade Decke, die mit Feldereinteilungen versehen und bemalt wurde. Die Emporen, auf toskanischen Holzsäulen stehend, tragen die Orgel und die Zietenloge.
An der Nordseite der Kirche befindet sich das Grab des Husarengenerals Hans-Joachim von Zieten.
Der Gemeindekirchrat Wustrau-Altfriesack ist bemüht, die Kirche für die Besucher offen zu halten.
Sollten Sie vor verschlossener Tür stehen, kann man sich im Pfarrhaus melden oder für Reisegruppen besteht die Möglichkeit, sich in der Pension "An der Bleiche" bei Herrn Bauske für eine Führung anzumelden. Telefon 033925/ 70368.
Herr Bauske zeigt Ihnen dann gerne die Kirche, die Grabstätten der Zieten's und macht auch gerne einen Rundgang durch das Dorf mit Ihnen.
Brandenburg-Preußen-Museum
Das Brandenburg-Preußen-Museum ist im Jahre 2000 als eine private Einrichtung ohne staatliche Förderung eröffnet worden.
Es zeigt anhand von Fakten nicht nur die 500-jährige Geschichte Preußens,
sondern auch die Vorreiterrolle Preußens auf kulturellem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Gebiet.
Mehr erfahren Sie auf den eigenen Seiten des Museums und natürlich bei einem Besuch vor Ort.
Brandenburg-Preußen-Museum
Öffnungszeiten:
November bis März
Dienstag bis Sonntag, 10-16 Uhr
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April bis Oktober
Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr
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Heimatmuseum

Das Heimatmuseum befindet sich seit 2004 im Gebäude der ehemaligen Heimatschule. Die Geschichte dieses Hauses können Sie hier nachlesen.
Weiterhin erfahren Sie mehr über die Geschichte Wustraus, wie man früher lebte (Ausstellung im Museum) und wann Sie uns besuchen können.
Öffnungszeiten
April - Oktober
Samstag und Sonntag 14.00 bis 16.00 Uhr
Hinweis:
Weitere Termine können mit dem
Heimat- und Kulturverein vereinbart werden!
Tel. 033925/ 70847 Frau Fink [e.mail] oder
Tel. 033925/ 70368 Herr Bauske
Die Geschichte der Heimatschule
Dieses schöne Haus ist bekannt als Heimatschule. Anstelle des vorherigen Schulgebäudes wurde es 1833 errichtet. Weil sich infolge der Torfgräberei viele Familien mit Kindern in Wustrau und den umliegenden Dörfern angesiedelt hatten, war die Schülerzahl stark angestiegen und die alte Schule zu klein geworden.
Unter der Schirmherrschaft des Landrats Friedrich von Zieten entwickelte sich die Heimatschule zu einer gut ausgerüsteten Landschule, die von höchster Stelle als mustergültig für die Mark Brandenburg ausgezeichnet wurde. Am 24. Oktober 1905 erfolgte die Einweihung des Anbaus (linker Gebäudeteil).
Nach 1945 reichte die einfache Dorfschule nicht mehr aus und die Kinder der achtjährigen Grundschule und die Lehrlinge der Berufsschule für Bauberufe wurden im Schloss unterrichtet. Seit 1964 diente das Schloss nur noch Schülern und Lehrern der Polytechnischen Oberschule (1. bis 10. Klasse) als Unterrichtsstätte. Ab 1971 gingen etwas 450 Kinder aus den Dörfern Wustrau, Altfriesack, Zietenhorst, Langen, Buskow, Karwe, Gnewikow, Lichtenberg und Radensleben in Wustrau zur Schule.
1976 musste der Schulbetrieb im Schloss wegen Baufälligkeit aufgegeben werden und Schüler und Lehrer zogen um in die neue Schule am Weinbergweg. Aber alle die Jahre bis 2003 waren die zwei Klassenräume in der Heimatschule Arbeits- und Spielplatz für die jüngsten Schulkinder.
Geschichte Wustraus
Die deutsche Besiedelung der Grafschaft Ruppin erfolgte im frühen 13. Jahrhundert. Die älteste überlieferte Urkunde aus dem Jahre 1462 erwähnt wostroqwe. Im nahen Altfriesack befand sich eine befestigte Anlage - wahrscheinlich als südliches, kleineres Pendant zur Burg der Grafen von Arnstein am Nordufer des Ruppiner Sees in Altruppin gedacht.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wustrau mehrfach Opfer brandschatzender Söldner. 1638 brannte der ohnehin schon fast völlig entvölkerte Ort ab.
1675 drangen die Schweden erneut in Brandenburg ein. Wustrau hatte wieder Einquartierungen und Plünderungen zu ertragen. Bei Hakenberg, am Rande des Luches, gelang Kurfürst Friedrich Wilhelm (der Große Kurfürst) der entscheidende Sieg über die Schweden. Das Reitergemetzel ging als "Schlacht bei Fehrbellin" in die Geschichte ein.
Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein hatte die Bevölkerung an den Kriegsfolgen zu leiden.
Erst im 19. Jahrhundert, als unter dem Einfluß des Landrats Friedrich von Zieten, Sohn des Husarengenerals Hans Joachim von Zieten, die wirtschaftliche Ausbeutung des Luchs, einem weiten Feuchtniederungsgebiet, begann und vorrangig für Berlin und Hamburg Torf als unentbehrliches Brennmaterial gestochen wurde, zog ein gewisser Wohlstand in den Ort ein.
Doch um 1880 verlor der Torfabbau und damit das Transportgewerbe schlagartig an Bedeutung.
Heute sorgen im Ort, der etwa 1200 Einwohner zählt, eine Reihe von Gewerbebetrieben, Landwirtschaftsbetrieben, eine Grund- und Gesamtschule, mehrere Gaststätten und Pensionen und vor allem die Richterakademie für neue Impulse.
Wustrau, eingefasst von wertvollen hohen Bäumen, idyllisch zwischen Ruppiner See und weitem Luch gelegen, strahlt wie eh und je eine stille Behaglichkeit aus, gepaart mit ländlichem Charme und sympathischem Selbstbewußtsein.
Quelle: Zieten und Wustrau, Edition Rieger, 1996
E-Mail: Günter Rieger
Internet: www.edition-rieger.de
Klappbrücke Altfriesack
Der kleine Ort Altfriesack ist mit Wustrau durch die Landesstraße 164 verbunden. Altfriesacker Klappbrücke Urkundlich wurde er 1421 erstmalig erwähnt. Der weitgehend erhaltene Ortskern des Fischerdorfes liegt auf einer Insel an der Verbindung zwischen dem Ruppiner See und dem südlich anschließenden Bützsee.
Blickfang ist die Klappbrücke über den Rhinkanal. Sie bildet zusammen mit der Schleuse, dem Schleusenhaus und dem Wohnhaus ein denkmalgeschütztes Ensemble. Ursprünglich handelte es sich um eine nach hölländischem Vorbild erbaute hölzerne Klappbrücke (Fertigstellung 1787). Sie wurde 1927 durch eine Stahlkonstruktion ersetzt, die 1994 vollständig erneuert worden ist.
Brunnenskulptur "Seeschlacht"
Der Künstler Matthias Zágon Hohl-Stein schuf 1999 mit der Skulptur "Seeschlacht" ein viel beachtetes Kunstwerk.

Durch Sponsoring des ehemals ortsansässigen Unternehmens SSG Lange & Partner AG konnte das Werk am Hafen von Wustrau realisiert werden.
Zwischen den Geschlechtern von dem Knesebeck und von Zieten - so die Geschichte - fand einst eine freundliche "Seeschlacht" statt. An dieses Ereignis erinnert die Skulptur aus Edelstahl, in die auch ein Wasserspiel integriert ist.
Besuchen Sie auch die Webseite des Künstlers
Zágon Hohl-Stein unter hohl-stein.de.
Und hier können Sie sich einen Eindruck von der Statue machen.
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Kanonenberg am Vehtränk
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Der Kanonenberg ist ein Teil der von Friedrich von Zieten im Gutspark gebauten Anlagen. Auf ihm stand früher eine Böllerkanone. Der Vehtränk, ein Wort aus dem leider hier ausgestorbenen märkischen Platt, ist eine künstlich geschaffende Bucht, die als Viehtränke diente.
Kleiner Weggefährte,
Pos. 3
Schifferkapelle
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Die Kapelle ist der letzte erhaltene Teil eines vom Landrat von Zieten in seinem Park eingerichteten fiktiven Friedhofs.
Sie blieb relativ intakt, da sie noch nach dem Zweiten Weltkrieg zum Aufbewahren von Fischernetzen genutzt wurde.
In den letzten Jahren konnte sie durch den Heimat- und Kulturverein saniert werden.
Kleiner Weggefährte,
Pos. 4
Alter Eiskeller
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Der Eiskeller gehörte zum Zietenschen Gut und wurde um 1750 zwar als Zweckbau errichtet, aber mit von F. Ch. Glume geschaffenen Hermen verziert.
In dem Keller wurde winters vom See her antransportiertes Eis eingelagert, das mit Stroh und Torf zugedeckt bis weit in den Sommer hinein nicht auftaute.
So ergab sich eine für die damalige Zeit gute Kühlmöglichkeit für Speisen und Getränke.
Kleiner Weggefährte,
Pos. 5
Constance-Haus
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Das nach ihr benannte Haus wurde 1908 von Constance Gräfin Zieten-Schwerin, der Gattin des damaligen Wustrauer Gutsbesitzers, der Dorfbevölkerung als alkoholfreie Alternative zu den Kneipen gestiftet. Es hatte Clubräume und einen Saal mit Bühne.
Kleiner
Weggefährte,
Pos. 10
Obelisk am See
(Am See zwischen Wustrau und Altfriesack)
1790 erfolgte der für die Schifffahrt sehr wichtige Durchstich zwischen dem Ruppiner See und dem Bützsee. Als Orientierung für die Einfahrt zur neuen Wasserstraße sowie zur Erinnerung an das Ereignis wurde kurz darauf der Obelisk errichtet.
Lange Zeit war er vom Wasser kaum noch auszumachen, da die Bäume die Sicht verdeckten. Das änderte sich aber im Februar 2006, als die Genehmigung erteilt war, die vorstehenden Bäume zu entfernen.
Jetzt erstrahlt der Obelisk wieder weithin über den
See.
Kleiner Weggefährte,
Pos. 20